Zuhören als Voraussetzung für eine friedliche Gesellschaft

ACK: Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Münster (ACK), hier (von links) mit dem evangelischen Pfarrer Friedrich Stahlhut, Pfarrerin Klara Robbers (Altkatholische Pfarrgemeinde St. Johannes Münster) und dem katholischen Pfarrer André Sühling (alle Vorstand des ACK) hatte zum Ökumenischen Pfingstmontag eingeladen. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

Ök-Pfingstmontag: Rund 1800 Menschen feierten auf dem Domplatz den Ökumenischen Pfingstmontag mit. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

Picknick: Bei bestem Wetter verzehrten die Besucherinnen und Besucher anschließend ihr mitgebrachtes Picknick. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

Sängerinnen: Aus Anlass des laufenden Bachfestes beteiligten sich etwa 1000 Sängerinnen und Sänger aus dem ganzen Bistum an der musikalischen Gestaltung. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

Rund 1800 Besucher beim Ökumenischen Pfingstmontag auf dem Domplatz

Münster (pbm/acl). Sich über Grenzen hinweg verstehen: Das, was am Pfingstfest im Mittelpunkt steht, hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Münster (ACK) erneut mit dem Ökumenischen Pfingstmontag unter dem Motto „Mutig – Aufrecht – Frei.“ auf dem Domplatz in Münster umgesetzt: Mehr als 1800 Menschen unterschiedlicher Konfessionen feierten am 20. Mai den Geburtstag der Kirche bei sonnigem Wetter im Schatten des St.-Paulus-Doms, darunter knapp 1000 Sängerinnen und Sänger aus 35 Chören. Grund für letzteres war das derzeit laufende Bachfest in Münster, in das der Ökumenische Pfingstmontag in diesem Jahr eingebettet war.

 

Der katholische Pfarrer André Sühling, der evangelische Pfarrer Friedrich Stahlhut und Frank Thiel von der neuapostolischen Kirche griffen in ihren Impulsen das Hören auf, das schon am ersten Pfingstfest im Zentrum stand. „Einander zuhören ist eine entscheidende Voraussetzung für eine friedliche Gesellschaft, nach der wir uns alle so sehnen“, betonte Stahlhut und ergänzte: „Wie anders sähe unsere Gesellschaft aus, wenn wir uns um echte Dialoge und ein gegenseitiges Verstehen bemühen würden.“ Musikerinnen und Musiker wüssten davon auch im übertragenen Sinne ein Lied zu singen: „Ein Ensemble kann nur funktionieren, wenn jeder auf den Klang des Anderen hört“, so der evangelische Pfarrer.

 

„Es gibt in uns Menschen den Sensus für Gottes Wort“, zeigte sich Sühling überzeugt und verwies auf das Bachfest und die große Beteiligung der Chöre: „Warum sonst sollten heute etwa 1000 Sängerinnen und Sänger  hierher kommen und sich oft seit vielen Jahren für die Chorarbeit engagieren, wenn da nicht eine Faszination für die Musik gegeben wäre, die doch über das Hier und Jetzt hinaus verweist.“ Thiel lud dazu ein, sich das Wort Gottes – ob gesungen oder gesprochen – wie beim ersten Pfingstfest auch, durchs Herz gehen zu lassen.

 

Durchs Herz ging den Besucherinnen und Besuchern besonders die Musik: Im Auftrag der ACK und der Verantwortlichen des Bachfestes hatte Matthias Nagel, Kirchenmusiker, Dozent für Popularmusik an der Hochschule für Kirchenmusik Herford/Witten und Beauftragter für Popularmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen, das Chorwerk „Welch mannigfaltig’ Fülle“ komponiert, das beim ökumenischen Festgottesdienst uraufgeführt wurde.

 

Die Stühle und Tische, die auf dem Domplatz bereit gestellt worden waren, wurden auch nach dem Gottesdienst weiter genutzt: Die Besucher breiteten ihr mitgebrachtes Picknick aus, ergänzt um von der ACK bereit gestellten Brottüten. Mit einem offenen Singen um 14.45 Uhr unter der Leitung von Regionalkantorin Jutta Bitsch wurde der Ökumenische Pfingstmontag fortgesetzt, um 16 Uhr endete dieser mit einem geistlichen Ausklang im Dom.

 

 

Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann