Ökumenische Friedensvesper mit dem Theologen Arnulf von Scheliha
Münster. Auch in diesem Jahr laden die ev. Apostel-Kirchengemeinde und die kath. Pfarrei St. Lamberti gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zur ökumenischen Friedensvesper ein. Seit 1993 erinnern die Münsteraner Kirchen mit einem Friedens-Gottesdienst am 24. Oktober an den Tag des Westfälischen Friedens von 1648.
Wohin wir zurzeit auch blicken: Wut, Gewalt und Hass wachsen an allen Orten unserer Gesellschaft. Und die gesellschaftlichen Kräfte, die von ihnen zehren, wachsen gleichermaßen und befeuern die Unzufriedenheit mit der Forderung, Nachbarn, Freundinnen und Kollegen aus unserem Land auszuweisen. Aus der Geschichte haben wir gelernt, wie das Unmenschliche – zunächst heimlich, dann mit brutaler Gewalt – in die Gesellschaft eingedrungen ist und sie zerstört hat. Auf dem Hintergrund dieser unvergesslichen Erfahrungen widmet sich die diesjährige Friedensvesper der Thematik, wie die tiefen Gräben in unserem Land überwunden werden können. Können wir in unserer pluralen Gesellschaft noch zu einem friedlichen Miteinander finden? Wie kann es uns gelingen, im Geiste der Menschenwürde uns den Herausforderungen der gegenwärtigen Zeit zu stellen?
Der Theologe Prof. Dr. Arnulf von Scheliha wird diesen Fragen in seiner Predigt nachgehen. Von Scheliha ist Professor für Theologische Ethik an der Evangelischen Fakultät der Universität Münster, er ist ausgewiesener Experte in Fragen zur Friedensethik und Gewaltprävention. Wegweisend sind seine Erkenntnisse über die Ursachen des gewaltbereiten Fundamentalismus. Eine wesentliche Aufgabe der Religionen sieht er in ihrem Beitrag, Menschen vor dem Abgleiten in radikale, fundamentalistische und gewaltbereite Milieus zu bewahren.
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Kantor Konrad Paul an der Orgel und den Lamberti Scholars unter der Leitung von Kantor Maximilian Betz, die mit ihren jungen Stimmen und einem homogenen Ensemble-Klang immer wieder begeistern.
Die ökumenische Friedensvesper findet statt am Donnerstag, den 24. Oktober 2024, um 18.00 Uhr in der Lambertikirche zu Münster.