Gedenken an Superintendent Ulf Schlien

Gedenken an Superintendent Ulf Schlien, den GOTT in den Morgenstunden des 14.10.2019 im Alter von 57 Jahren heimgerufen hat.

Erst im Februar 2018 wurde Ulf Schlien in sein Amt als Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Münster eingeführt.

Um ihm gleich zu Anfang ein Zeichen zu geben, dass die Ökumene in Münster multilateral gelebt wird, überreichte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Münster ihm neben unserer Chronik einen Becher mit dem LOGO der ACK: „Das Mögliche gemeinsam tun“. Am 23.Mai 2018 lud der Vorstand der ACK den verstorbenen Superintendenten zusammen mit dem katholischen Stadtdechanten zu einem ersten Austausch unter dem Leitwort ein: „so sollen wir alle zur Einheit im Glauben und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen … und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen“. Diesen Anspruch aus dem Epheserbrief diskutierten die Teilnehmer*innen zwei Stunden lang praktisch.

Auch am Treffen der Vorstände der ACK Osnabrück mit der ACK Münster, die jährlich abwechselnd in Münster bzw. Osnabrück stattfinden, nahm Ulf Schlien als Gast am 27. März 2019 teil, und zeigte damit sein städteübergreifendes Engagement für die Ökumene, indem er sich zudem bereit erklärte, im Friedensgottesdienst am 25.Oktober 2019 in Osnabrück den Predigtdienst zu übernehmen, nachdem sein Osnabrücker Kollege, Superintendent Dr. Joachim Jeska bereits am 24.Oktober 2019 in der Friedensvesper in Münster predigen wird. In brüderlicher Solidarität wird nun Herr Dr. Jeska in beiden Friedensgottesdiensten (im Rahmen des Gedenkens an den Westfälischen Frieden in Münster/Osnabrück1648) die Predigt halten.

Dass der Verstorbene auch ein Herz für den Christlich-Islamischen Dialog hatte, zeigte er besonders am 01.07 2019, als der von der ACK Münster 1995 gegründete Christlich -Islamische Arbeitskreis (CIAK) erstmals seine Sitzung in den Räumen des Kreiskirchenamtes halten durfte und der Superintendent mit großem Interesse an der Sitzung teilnahm. Nachdem eine Einladung zur Teilnahme an einer Begegnungsstunde am Tag der Offenen Moschee (03.10.2019), die von Muslimen und Christen aus dem CIAK gemeinsam vorbereitet und gestaltet wurde, erfolgte, nahm er diese Einladung an und hielt ein bemerkenswertes Grußwort zum Thema dieser Stunde: „Heimat- mehr als ein Ort“. Er sagte: „Was ist Heimat? Heimat ist dort, wo Menschen mit offenen Augen, mit offenen Händen und offenen Herzen aufeinander achten. Das ist das, was uns unser Glaube lehrt, was uns aufeinander zu führt. Türen zu öffnen, wie heute, am Tag der Offenen Moschee, will vielleicht auch das erreichen. Menschen haben Angst vor dem, was im Verborgenen geschieht, weil es ihnen fremd erscheint. Offene Türen zu finden und eingeladen zu sein, um zu sehen, zu fühlen, zu spüren, welche Menschen mit mir unterwegs sind, die schaffen es auch irgendwann, offene Augen und offene Herzen zu erreichen, für den Frieden, der uns gegeben ist, den GOTT uns schenkt, für den wir uns stark machen können, damit wir in Gerechtigkeit und Frieden miteinander leben können. Das wünsche ich mir, dass unsere Gesellschaft eine solche Heimat ist für alle Menschen- SALAM“!

Jetzt wirken diese Worte wie ein Vermächtnis, das wir- auch in guter Erinnerung an diesen Menschen- versuchen sollten zu leben.

In der zuversichtlichen Hoffnung, die im Philipperbrief 3, 20 ihren Ausdruck findet: “ Unsere Heimat ist im Himmel, Von dort her erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich auch alles unterwerfen kann,“ dürfen wir vertrauen, dass Superintendent Ulf Schlien seine Heimat nun dort gefunden hat, wo Frieden und Gerechtigkeit sind und Christus ihn willkommen heißt.

Für die ACK Münster

Annethres Schweder

Vorsitzende der ACK