Nachahmenswerte Aktion in Köln entdeckt

In einem Gastbeitrag des ehemaligen Vorsitzenden der ACK Münster, Pfarrer Bernd Krefis, berichtet dieser von einer Entdeckung, die er bei einem Besuch in Köln machte. Vielleicht kann der Beitrag eine Anregung sein, auch in Münster und Umgebung nach Straßen oder Wegen zu suchen, die den Namen „Ökumeneweg“ oder „Ökumenestraße“ führen, oder zukünftig führen könnten, wenn die Politiker*innen in den Gemeinden auf diese gute Möglichkeit aufmerksam gemacht würden. Motivation dazu bieten die Ausführungen von Pfarrer Krefis allemal. Herzlichen Dank  für diesen guten Impuls und möglichst viele „Nach-folger*innen“ wünsche ich mir.

Annethres Schweder, Vorsitzende der ACK Münster





Angedacht für Februar 2019


„Ökumeneweg“

 

Straßennamen sind immer aufschlussreich. Sie weisen auf bedeutende Persönlichkeiten hin oder auf Orte und Landschaften, sie sind nach Blumen und Bäumen, Flüssen oder Tieren sortiert oder erinnern an historische Ereignisse.

Vor kurzer Zeit begegnet mir in einem Kölner Vorort ein ganz normales Straßenschild mit einer Aufschrift, die ich noch nirgendwo gesehen habe. „Ökumeneweg“ steht darauf.

Das Wort „Ökumene“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Die ganze bewohnte Erde“. Seit vielen Jahrzehnten steht „Ökumene“ für das Miteinander der christlichen Kirchen und Gemeinschaften.

Und in der Tat: Der „Ökumeneweg“ zieht sich durch einen etwa 400 Meter langen Grünstreifen quer durch den Stadtteil Merheim und verbindet eine evangelische mit einer katholischen Kirche. Dieser Weg stellt ein kleines Naherholungsgebiet dar und dient sicher als Ort vieler kirchlicher und vereinsmäßiger Begegnungen.

Drei Dinge sind mir an diesem Weg aufgefallen, denen man, wie ich finde, symbolische oder „Weg-weisende“ Bedeutung geben kann:

An dem Weg sind Bänke aufgestellt. Sie dienen der Rast, der Erholung. Bänke in diesem Stadtviertel sind aber ganz sicher auch Orte der Begegnung, des Gesprächs, der Gemeinschaft. Solche Orte sind für die Ökumene elementar wichtig. Gelegenheit, Zeit und Raum für das Miteinander geben – ohne dies funktioniert Ökumene nicht.

Ferner sind an diesem Weg Spielplätze zu finden. Auch sie stehen für Begegnung, für Spiel und Lachen und für die Freude am Leben. - Auch wenn die Ökumene sicher eine ernst zu nehmende Angelegenheit ist, ist es doch gut und entspricht dem christlichen Glauben, wenn sie von Freude geprägt ist und Zuversicht und Hoffnung vermittelt.

Schließlich gibt es am Rande des Weges auch verschiedene Trimm-Dich-Stationen. Auch das ein schönes Zeichen: Zu Ökumene gehört Training und eine gewisse Anstrengung. Aber die macht bekanntlich Freude, nicht nur im Sport.

- Das Gute ist: Dieser Weg steht allen Menschen offen. Nicht nur den Angehörigen der verschiedenen christlichen Konfessionen. Zäune, Barrieren und Verbotsschilder, wie sie anderswo momentan immer mehr aufgerichtet werden, gibt es an diesem Weg nicht. Gott sei Dank!



Bernd Krefis





Nachahmenswerte Aktion in Köln entdeckt: In einem Gastbeitrag des ehemaligen Vorsitzenden der ACK Münster, Pfarrer Bernd Krefis, berichtet dieser von einer Entdeckung, die er bei einem Besuch in Köln machte.